Die Befürchtungen der Cloudgegner werden wahr – Microsoft nutzt seine Marktmacht schamlos aus und erhöht die Lizenzpreise in dem Wissen, dass sich die Kunden jetzt nicht mehr wehren können, weil es zu Teams keine echte Alternative gibt.
Warum das so nicht stimmt, sei hier kurz erklärt.
Basis dafür ist der “offizielle” Blogbeitrag zur Preiserhöhung von Jared Spataro, Corporate Vice President von Microsoft: https://www.microsoft.com/en-us/microsoft-365/blog/2021/08/19/new-pricing-for-microsoft-365/
Grundsätzlich: Natürlich ist eine 10-20% Preiserhöhung kein Grund zur Freude, darüber brauchen wir nicht diskutieren.
Aber die Gründe und die Vorgehensweise sind aus meiner Sicht vernünftig.
Ein Blick zurück
Schauen wir 10 Jahre zurück – als Office 365 in den regulären Betrieb gegangen ist – im Juni 2011.
Damals waren folgende Produkte inkludiert:
Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Lync (der Vorgänger von Skype for Business / Teams), und InfoPath
Hier ein kleines Beispiel aus den mittlerweile historisch wertvollen P-Fast Folien (einer seit 11 Jahren bestehenden Schulungsreihe von MS Austria für Partner)
Beide Folien sind vom 9.10.2012
Die Mailboxgröße in den Enterprise Plänen war damals 25 GB – die max. Attachment-Size 35 MB bei der Migration (25 MB bei Send/Receive)
SharePoint hatte damals einen Speicher von 10 GB pro Tenant + 500 MB pro User
Wie schaut es heute aus ?
Vor 4 Jahren wurde Microsoft 365 vorgestellt, dass Office 365 um die Enterprise Mobility und Security Suite (EMS) und die Windows 10 Enterprise Features erweitert hat
Und – fast nicht zu glauben – erst vor 4 Jahren wurde Teams vorgestellt.
Die Exchange-Mailbox hat heute 50 GB (bei Plan 1) bzw. 100 GB bei Plan 2
SharePoint hat heute 1 TB pro Tenant + 10 GB pro Lizenz
Teams hat seit 2017 über 300 neue Features bekommen.
Office 365 wurde um einige Apps erweitert: Teams, PowerApps, PowerBI, Power Automate, Stream, Planner, Visio, OneDrive, Yammer, WhiteBoard
Und das quasi um den selben Preis wie vor 10 Jahren
Office 365 E1 Office 265 E1 7,25
Name alt | Name neu | Preis 2012 | Preis 2021 |
---|---|---|---|
Enterprise Plan E1/E2 | Office 365 E1 | EUR 7,25 / EUR 12,50 | EUR 6,70 |
Enterprise Plan E3 | Office 365 E3 | EUR 19,00 | EUR 19,70 |
Office 365 Plan 1 | Microsoft Business Basic | EUR 5,25 | EUR 4,20 |
Und was kommt ?
Die Preiserhöhung kommt nicht über Nacht, sondern in 6 Monaten – am 1. März 2022
Folgende Erhöhungen sind geplant (alle Werte in USD):
- Microsoft 365 Business Basic (from $5 to $6 per user)
- Microsoft 365 Business Premium (from $20 to $22)
- Office 365 E1 (from $8 to $10)
- Office 365 E3 (from $20 to $23)
- Office 365 E5 (from $35 to $38)
- Microsoft 365 E3 (from $32 to $36)
Keine Änderung wird es bei Education und bei den Consumer Products geben
Und Enterprise Agreement Kunden haben in der Laufzeit ihres Vertrages (in der Regel 3 Jahre) eh eine Preisgarantie.
CSP Kunden trifft es erst am ersten Jahrestag des Services nach der Erhöhung. Dh wenn ein Kunde heute zb über CSP O365 Lizenzen kauft, trifft ihn die Preiserhöhung erst im August 2022.
Vergleicht man die Office 365 Suiten mit anderer Business Software , berücksichtigt die Funktionalitäten und die Tatsache, dass man auf allen Plattformen (Tablet, Mobile, Notebook, Web, …) arbeiten kann, so sind die Preise immer noch SEHR günstig.